Von der Rasenfläche zum Gemüsebeet – und das alles ohne Umgraben.

 

Es gibt keine Ausrede mehr!

Ein tolles Gemüsebeet kann jeder, ganz ohne große Kraftanstrengungen, angelegen. Es ist ganz einfach.

 

Wann solltest du damit anfangen

Der beste Zeitpunkt um ein neues Gemüsebeet ohne Umgraben anzulegen ist der Herbst/Winter. Solltest du diesen Beitrag im Frühling lesen, kannst du trotzdem beginnen. Du benötigst dann einfach mehr Kompost/Mutterboden.

 

Vorteile vom “Gemüsebeet ohne Umgraben”

  • Keine große Kraftanstrengung
  • Schonend für den Rücken
  • Kein Entsorgen von der bestehenden Grasnarbe
  • Wichtige Mikroorganismen werden nicht in ihrer Bodenschicht gestört
  • Schonend für den Boden

 

Du brauchst:

  • möglichst unbedruckten Karton oder unbedrucktes Packpapier
  • Kompost oder guten Mutterboden
  • Mulchmaterial (Heu, Stroh, Rasenschnitt, Laub …)
  • Schaufel
  • Optional: Material für eine Beetbegrenzung (Steine, Holzlatten…)

 

Vorgehen:

1. Standortsuche

Such dir eine passende Stelle in deinem Garten für das neue Beet aus. Die Fläche sollte nicht im totalen Schatten liegen. Die meisten Gemüsearten möchten gerne in der Sonne stehen. Wenn du unsicher bist: beobachte an einem sonnigen Tag, ob deine ausgewählte Fläche auch von der Sonne beschienen wird.

 

2. Fläche gut sichtbar abstecken

Nimm dir ein paar Stöcke oder größere Steine und platziere sie an den Eckpunkten von deiner Wunschfläche. Mit etwas Schnur oder Paketband kannst du das Ganze noch anschaulicher gestalten. Befestige die Schnur einfach an die Stöcke oder Steine und spanne sie so rund um das neue Beet. Es gibt dir einen ersten Eindruck wie das neue Gemüsebeet in deinem Garten wirkt.

 

3. Optional: Beetumrandung anbringen

Eine Umrandung hilft rein wachsendes Gras oder Unkraut zu unterbinden. Und sie gibt dir eine optische Abgrenzung zu anderen Teilen in deinem Garten. Bei der Beetumrandung sind dir keine Grenzen gesetzt. Du kannst für die Umrandung Steine, Holzbretter, Baumstämme, alte Klinkersteine oder Dachpfannen benutzen. Lass deiner Fantasie freien Lauf. Wenn du keine Umrandung magst, lass sie einfach weg. Für das Gelingen vom Beet ist eine Umrandung nicht nötig.

 

4. Fläche mit Karton abdecken

Hast du dein Beet abgesteckt und evtl. eine Umrandung angelegt, legst du nun auf die ganze Fläche möglichst unbedruckten Karton aus. Achte darauf, dass alle Reste von Klebstreifen/ Etiketten o.ä. vom Karton entfernt sind.

Wenn du keinen Karton zur Hand hast, kannst du auch unbedrucktes Packpapier nehmen.Der Karton kann anschließend noch mit Wasser begossen werden. Dadurch wird er schwerer, windet nicht so leicht weg und die Verrottung setzt schneller ein.

Wichtig:

ist, dass sich der Karton an den Rändern großzügig überlappt (ca. 10 cm). Es darf kein Licht mehr auf den Boden durchdringen. Durch diese Abdeckung stirbt das Gras mit der Zeit ab.

 

5. Kompost großzügig verteilen

Auf die abgedeckte Fläche wird guter Kompost oder Mutterboden großzügig verteilt. Das ist wichtig, um dem Boden und dem Gemüse eine gute Starthilfe zu geben. Gerade für Böden die keinen großen Humusanteil haben, ist das Ausbringen von Kompost sehr wichtig. Der Kompost wird die erste Nahrung für deine neuen Gemüsepflanzen sein.

 

6. Mulchmaterial aufbringen

Anschließend wird der Kompost mit einer dicken Schicht Mulchmaterial (Heu, Stroh, Laub…) abgedeckt. Durch diese Schicht  trocknete der Boden nicht so schnell aus und die Schicht verhindert mögliche Erosion durch Starkregen.

Das Mulchmaterial wir mit der Zeit zersetzt und wird somit wieder zu einer Nährstoffquelle für die Pflanzen und Bodenlebewesen.

 

7. Ruhe für das Beet

Dem neuen Gemüsebeet sollte etwas Zeit gegönnt werden, damit das Gras vollständig absterben kann, der Karton sich zersetzen kann und die Regenwürmer den aufgebrachten Kompost etwas im Boden verteilen.

Hast du mit dem Beet im Frühling angefangen, so kannst du trotzdem starten. Du solltest einfach die Kompostschicht etwas dicker ausbringen. Damit den neuen Pflanzen genug Boden zum Wurzeln zur Verfügung haben.

 

8. Start zum Pflanzen

Wenn du mit dem Pflanzen oder Aussäen startest, wird das Mulchmaterial beiseite geschoben. Am besten markierst du die Reihen, wo du säen oder pflanzen möchtest und an den Stellen entfernst du das Mulchmaterial. Wenn du größere Setzlinge hast, kann du das Mulchmaterial anschließend wieder um die Pflanze verteilen. Für die Aussaat sollte kein Mulchmaterial die Samen abdecken.

Tipp:

Solltest du viele Nacktschnecken im Garten haben, empfehle ich dir das Mulchmaterial im Frühling vorerst ganz zu entfernen. Wenn es feucht ist und das Mulchmaterial nicht gut abtrocknen kann wird es häufig als Versteck von den Nacktschnecken benutzt. Es wäre ärgerlich, wenn die neuen Keimlinge gleich beim Wachsen durch die Schnecken abgefressen werden.

Hast du viele Schnecken im Garten? -> Hier gehts zum Artikel “Schnecken in den Griff bekommen”.

 

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Anlegen vom neuen Gemüsebeet!

Habt ihr Fragen zur Umsetzung oder habt ihr schon mal nach dieser Methode ein Beet angelegt?

Hinterlasst mir gerne eine Nachricht im Kommentarfeld. 

 

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